Kim Young-Ha

Kim Young-ha: Der Sterbehelfer Roman

Product information "Kim Young-ha: Der Sterbehelfer"

aus dem Koreanischen neu übersetzt von Hoo
Nam Seelmann und Rudolf Bussmann


Seyon ist eine junge Frau aus Seoul, hübsch, verwöhnt und gelangweilt. Willenlos lässt sie sich treiben, wechselt ohne Anteilnahme von einem Liebhaber zum nächsten. Für sie, die nicht einmal
dem Sex große Lust abzugewinnen vermag, hat einzig das Sterben noch einen gewissen Reiz.
Der Erzähler, der uns Seyons Geschichte berichtet, hat zu ihr ein ganz besonderes Verhältnis, hat er sich doch darauf spezialisiert, lebensmüden Menschen den Selbstmord zu arrangieren. Kaum sind sie tot, wechselt er vom Sterbeassistenten zum Schriftsteller. Was er in den vorbereitenden Gesprächen erfahren hat, macht er sich jetzt zunutze und lässt die in den Tod Gegangenen als Protagonisten seiner Geschichten wieder auferstehen. Seyons Geschichte setzt sich an die Stelle von Seyons wirklichem Leben, über das der Autor nun in eigener Regie verfügt. Sein Denken, Handeln und Empfinden ist durch das Artifizielle geprägt. Eines Tages begegnet ihm in Mimi eine Frau, die ihn ganz besonders fasziniert. Diese Performancekünstlerin hält die Frage nach Schein und Sein allein schon durch ihren Beruf ständig wach. Und seine Tätigkeit stellt dem Sterben als kreatürlichem Zu-Ende-Gehen den artifiziellen Akt des Sich-Tötens gegenüber. Die Kunst – das Geplante, willentlich Gestaltete – feiert über das vom Schicksal Gegebene einen zweifelhaften Triumph. Der Roman ist ganz auf den Gegensatz
Kunst und Wirklichkeit zugeschnitten. Er spielt das Thema auf verschiedenen Ebenen virtuos durch.

»Cool, urban und hochgescheit.«
(Süddeutsche Zeitung)

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Erzählungen, aus dem Koreanischen von Hoo Naam Seelmann und Rudolf Bussmann In seinen 10 Miniatur-Thrillern erzählt der Autor KimYoung-Ha mit Raffinesse von der jungen Generation Südkoreas. In nüchterner, spröder Sprache geht es um Dramen, die sich zwischen den Figuren und in ihrem Inneren abspielen. In einigen Geschichten spielt ein Mord eine Rolle, andere durchzieht die Ahnung eines Ereignisses, das die Welt der Protagonisten auf den Kopf stellen wird. Korea ist hin- und hergerissen zwischen modernem Rationalismus und traditionellen Werten. Der Widerspruch geht oft mitten durch die Figuren In Korea hat sich der Wandel zum elektronischen Zeitalter in rasender Geschwindigkeit vollzogen. Die Suche nach dem, was sich jenseits von Schein und Wahn als Wahrheit erweisen könnte, durchzieht die Geschichten wie ein roter Faden. Oft vermögen die Protagonisten die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit nicht mehr auseinanderzuhalten und werden zu Gefangenen ihrer fixen Ideen. Ihre Fluchten gelingen nicht immer, sie geraten in einen Strudel aus Leidenschaft, Gewalt und Obsessionen. Kim schafft es, in diesen kurzen Geschichten eine Atmosphäre zu erzeugen, wie sie sonst nur in Romanen zu finden ist – nach der Lektüre einer Geschichte hat man das Gefühl, einen Schmöker gelesen zu haben

€12.00*
Ein seltsamer Verein
Erzählungen preisgekrönter koreanischer Autor_innen. Geschichten über Begegnungen und dramatische Situationen. Das Leben auf dem Land und in Seoul in den 50er, 60er Jahren. Die hier vorgestellten elf Autor_innen wurden zwischen 1918 und 1942 geboren, alle erhielten wichtige Literaturpreise und werden in Südkorea viel gelesen.Zu den einzelnen Erzählungen:In der Geschichte „Das Verhältnis“ arbeitet ein Mann als persönlicher Betreuer eines Gelähmten. Schließlich soll er dessen Leben leben. Wo beginnt das eigene Leben jenseits der Erwartungen, mit denen wir konfrontiert werden? Von Beziehungen, die so eng sind, dass die Grenzen der Individuen verschwimmen, handelt auch die Geschichte „Der Zwillingsbruder“, in der einer der Brüder den anderen abgrundtief hasst. Auch in anderen Geschichten spielt das Verhältnis zwischen zwei Protagonisten eine Rolle, die in unausweichlich erscheinender Weise miteinander verbunden sind, so in „Der Begleiter“ und „Der Orden“. In „Die Wiederbelebten“ entschließen sich drei alte Menschen ausdrücklich, gegen tradierte Rollen- und Familienbilder zu leben. „Der lästige Tod“ handelt vom Leben in anonymen großen Wohnsiedlungen der Stadt, die seit einigen Jahrzehnten existieren, auch „Das Kohlfeld“ hat den sozialen Strukturwandel zum Gegenstand, erzählt wird von den schwierigen Lebensumständen einer Frau auf dem Land. Sie baut Kohl an, während ihr Mann schon in der Stadt sein Glück sucht. „Die Nacht war gereift zum Umarmen“ spielt noch zu Kriegszeiten; der Protagonist ist von der Truppe desertiert. Was ist wirklich geschehen, was sind Alp- und Fieberträume? Die Erinnerung an das mögliche eigene Verbrechen beginnt aufzusteigen … „Der Zeuge“ spielt etwas später in den 50er Jahren in der streng antikommunistisch ausgerichteten Republik, in der jede kritische Äußerung unter den Verdacht des Verrats fallen konnte. Zwischen Schüttelfrost und Fieberanfällen ringt der an Tuberkulose erkrankte Protagonist darum, diese aus den Fugen geratene Realität, in der nicht mehr klar zu bestimmen ist, wer Freund und Vertrauter, wer Feind und Verräter ist, zu verarbeiten. „Die Geschichte Rauls“ spielt als einzige der Erzählungen nicht in Korea und nicht zwischen der Mitte des 20. und dem frühen 21. Jahrhundert. Stattdessen geht sie weit in der Zeit zurück und greift eine Geschichte aus der Bibel auf: Erzählt wird von Rabbi Raul, der seit Kindertagen mit einem gewissen Paulus in Freundschaft, aber auch Rivalität verbunden ist. „Ein hässlicher Topf kann nicht aus Zorn über seine Missgestalt den Töpfer beschimpfen. Der Töpfer gestaltet nach eigenem Belieben schöne wie hässliche Töpfe.“ Mit diesem dem sprachlichen Kosmos der Bibel entlehnten Gleichnis in seiner 1959 (eine Zeit, in der noch strenge Zensurregeln galten) erschienenen Erzählung formulierte Choi In Hun nicht weniger als ein Plädoyer für die Kunstfreiheit.In „Friedensmorgen“ begegnen sich zwei Menschen kurz nach dem Anschlag auf das World Trade Center unter außergewöhnlichen Umständen in einem Flugzeug auf dem Weg nach Seoul. Sie verbringen eine Nacht miteinander. Die hier vorgestellten elf Autor_innen wurden zwischen 1918 und 1942 geboren, alle erhielten wichtige Literaturpreise und werden in Südkorea viel gelesen. Der Krieg von 1950 bis 1953 sowie die Jahre der Militärdiktatur waren prägende Lebenserfahrungen, die in einen Teil der Erzählungen auf verschiedene Weise einfließen.Inhalt: Yi Kyu Hee, Das Kohlfeld – Yu Zae Yong, Das Verhältnis – Zon Sang Guk, Der Begleiter – Yi Dong Ha, Der lästige Tod – Kim Guk Tae, Der Orden – Pak Yon Hee, Der Zeuge – Sin Sang Ung, Der Zwillingsbruder – Choi In Hun, Die Geschichte Raul – Soh Gi Won, Die Nacht war gereift zum Umarmen – Kim Mun Su, Die Wiederbelebten – Kim Young Hee, Der Friedensmorgen.Heute gilt in Südkorea die Freiheit der Meinung, der Presse und der Kunst. Doch in der Mitte des 20. Jahrhunderts musste sich die Literatur gegen schwerwiegende Eingriffe behaupten. Im Jahr 1940 verbot die japanische Kolonialmacht alle Druckerzeugnisse in koreanischer Sprache und darüber hinaus auch den Koreanisch-Unterricht an den Schulen. Unter diesen Vorzeichen konnte die koreanische Literatur nur klandestin im Untergrund und jenseits der Heimat im Exil überleben.Nach der Befreiung von Japan 1945 kam die südliche Hälfte Koreas unter US-amerikanische Verwaltung. Die 1948 daraus hervorgehende Republik Korea war strikt antikommunistisch ausgerichtet und entwickelte sich rasch zu einem autokratischen System. Den Machthabern unangenehme Zeitschriften und Bücher wurden verboten. Es galten strenge Zensurgesetze, jede Kritik am Regime stand unter dem Generalverdacht des »Verrats« und konnte als »kommunistische Subversion« denunziert werden.Und so zeigt sich in manchen dieser Texte auch die Kunst, durch Anspielungen und Doppelbödigkeiten die damals herrschende Zensur zu unterlaufen.

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